Samstag, 15. Juli 2017

Gerechtigkeit als Dienstleistung. Wie verkaufe ich eine Mediation?

Als MediatorIn, wissen Sie wahrscheinlich dass die Mediation für Ihre Mandanten, für Ihre Kunden die beste Art der Konfliktlösung ist: schnell, belastbar, vertraulich und oft erheblich billiger als eine gerichtliche Streitlösung. Eine echte win-win Situationen. Sie wirkt. Im Projektmanagement, in Team- und Führungsprozessen, in Unternehmen und Organisationen, in der Schule, in der Familie, sogar vor Gericht.

Warum aber wählen viele Parteien im Konfliktfall dann doch die anwaltliche Unterstützung als bevorzugten Weg zur Streit- und Konfliktlösung? 

Ist es nur die fehlende Bekanntheit der Methode?       
Oder haben wir als Mediatoren Anteil an dieser Entscheidung? 

Um es vorweg zu nehmen: wir haben an dieser Entscheidung mehr Anteil, als wir uns vorstellen.

Aus meiner Sicht ist die Mediation keine Konfliktlösung. Sie ist eine Form der Kommunikation. Eine Technik. Eine Technik die besonders geeignet ist, unterschiedliche Interessen zu erkennen und auszugleichen. Die Mediation bietet den Parteien die Möglichkeit, eine Lösung auf „Augenhöhe“ zu erarbeiten. Diese Gleichheit entsteht, weil die Lösung - in der eigenen und in der Wahrnehmung der Anderen -  gerecht ist. Mediatoren "verkaufen Gerechtigkeit". Gerechtigkeit und Unterstützung, Gerechtigkeit zu erfahren wird in vielen Bereichen des Lebens und der Arbeit gesucht und gebraucht.

Aber was passiert, wenn ich im "Verkaufsgespräch" die bekannten Marketingargumente der Mediation verwende? Mit dem Argument, dass die Mediation schneller und billiger als ein Gerichtsverfahren ist, lenke ich die Wahrnehmung der Medianten auf ihre Position im Fall der juristischen Konfliktlösung. Mit den Aussagen, dass sie mit der Gegenpartei zusammen die Lösung eigenverantwortlich erarbeiten, „entziehe“ oder „verweigere“ ich scheinbar dass, was sie am meisten suchen: Unterstützung in ihrem Streben nach Gerechtigkeit. Das Gefühl bestimmt die Wahrnehmung und letztlich das Handeln. Mit diesen Argumentationen verstärke ich bei den Parteien das Gefühl des Risikos und der Unsicherheit. Das Gefühl, durch den Mediator auf der Suche nach Gerechtigkeit Unterstützung zu finden, geht verloren.

Das Gefühl der Gerechtigkeit lässt sich argumentativ nicht vermitteln. Aber, jede Partei fühlt, wenn die Gerechtigkeit in einer konkreten Situation fehlt. In dieser Situation wird die Gerechtigkeit zum Gut. Sie bekommt einen Wert – und die Mediation einen Nutzen. Konkret, messbar, spürbar - wählbar. Welches Gut die Parteien letztlich höher bewertet ist ihre Entscheidung –  Recht und Gerechtigkeit sind jetzt vergleichbar. In dieser Situation sind sie auf Augenhöhe. Nur, wie kann ich dieses Gefühl für den potentiellen Medianten erlebbar machen? Fragen Sie ihn  nach "seiner" Gerechtigkeit, nach seiner Position und danach, was diese Position gerade in Frage stellt. Lassen Sie sich auf ihn ein - holen Sie ihn ab. Das verhandeln kommt später.

Wenn Sie als MediatorIn wissen wollen, wie Sie ihren potentiellen Medianten in dieser Situation das Gefühl von Sicherheit, Unterstützung und Vertrauen vermitteln, wenn Sie wissen wollen, wie Sie Ihre Medianten erleben lassen, dass die Mediation ihnen einen echten Nutzen bietet, unterstützen wir Sie gern.

In einem ersten Schritt können wir zusammen Ihr Marketing und Ihre Position (siehe Anlage) überprüfen. In einem zweiten Schritt stellen wir Ihnen das Konzept des "mediativen Verkaufens" vor. Bei Interesse können Sie diese "Verkaufstechnik" für Ihre Praxis, für Ihre Kanzlei oder Organisation anpassen. Ein Konzept dass sich im Verkauf von beratungsintensiven Dienstleistungen und Produkten (Investitionsgüter, Technologien) schon oft bewährt hat. 

Warum? Weil ehrliches Verkaufen und die Mediation die gleichen Ziele verfolgen: für unterschiedliche Interessen eine von allen als gerecht, als fair wahrgenommene Lösung zu finden.

Für weitere Informationen senden Sie bitte Ihre Kontaktdaten an reich.thomas@otpe.de oder rufen Sie uns an: Tel. 036481 84485. Wir freuen uns auf Sie.